Romkerhall
Geschichte der Königlich- Hannoveranischen- Kammergut- Staatsdomäne Romkerhall

Anlage 21.



Nachdem am gestrigen Tage, den 27. Juni, Meine ruhmreiche Armee ein neues unverwelkliches Reis in den Lorbeerkranz geflochten, welcher ihre Fahnen schmückt, hat Mir der commandirende General, General-Lieutenant von Arentsschildt, und mit ihm die sämmtlichen Brigadiers auf ihre militärische Ehre und ihr Gewissen erklärt, daß Meine sämmtlichen Truppen wegend der gehabten Anstrengungen und wegen der verschossenen Munition nicht mehr kampffähig seien, ja, daß dieselben wegen der Erschöpfung ihrer Kräfte nicht im Stande seien, zu marschiren.

Zu gleicher Zeit haben der General-Lieutenant von Arentsschildt und sämmtliche Brigadiers Mir erklärt, daß es unmöglich sei, Lebensmittel für die Truppen auf länger als einen Tag herbeizuschaffen.

Da nun heute der commandirende General, General-Lieutenant von Arentsschildt, ferner die Anzeige gemacht hat, er habe sich überzeugt, daß von allen Seiten sehr bedeutende und Meiner Armee bei Weitem überlegene Truppenmassen heranrückten, so habe ich in landesväterlicher Sorge für Meine in der Armee die Waffen tragenden Landeskinder es nicht verantworten zu können geglaubt, das Blut Meiner treuen und tapfern Soldaten in einem Kampfe vergießen zu lassen, der nach der auf Ehre und Gewissen erklärten Ueberzeugung Meiner Generäle im gegenwärtigen Augenblicke ein völlig erfolgloser sein müßte.

Ich habe deshalb den General-Lieutenant von Arentsschildt beauftragt, eine militärische Capitulation abzuschließen, indem eine überwältigende Uebermacht sich gegenüber befindet.

Schwere Tage hat die unerforschliche Zulassung Gottes wie über Mich, Mein Haus und Mein Königreich, so auch über Meine Armee verhängt, die Gerechtigkeit des Allmächtigen bleibt Unsere Hoffnung und mit Stolz kann jeder Meiner Krieger auf die Tage des Unglücks zurückblicken, denn um so heller strahlt in ihnen die Ehre und der Ruhm der hannover’schen Waffen. Ich habe mit Meinem theuren Sohne, dem Kronprinzen, bis zum letzten Augenblicke das Loos Meiner Armee getheilt und werde es stets bezeugen und ihr nie vergessen, daß sie des Ruhmes der Vergangenheit sich auch in der Gegenwart werth gezeigt hat.

Die Zukunft befehle Ich voll gläubiger Zuversicht in die Hand des allmächtigen und gerechten Gottes.
Langensalza, den 28. Juni 1866.



Georg Rex.



Fortsetzung des officiellen Kriegsberichtes: Anlage 22




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